Die letzte Woche war so turbulent und vollgepackt, dass ich erst heute dazu komme, euch von meiner neusten Restaurantentdeckung, dem Kismet zu berichten. Letzte Woche war wirklich einiges los: Vom neu ergatterten Job über Wasserschaden-Probleme in der Wohnung und einer tollen Grillparty auf unserer Dachterrasse über einen runden Geburtstag und büffeln in der Uni und Arbeit… Einen Abend konnten wir aber trotzdem nutzen, um ein ganz besonderes Restaurant zu testen.
Am Mittwochabend machten wir uns mit einem befreundeten Pärchen auf den Weg in die Löwengrube, einer kleinen Straße in der Nähe des Marienplatzes. Dort macht ein kleines Haus mit der Nummer 10 durch Lichterketten und einem grünen Neonschriftzug auf sich aufmerksam. „Kismet“ steht in absynthgrüner Schrift über dem Eingang und ein Blick durch die Fenster lässt gemütliche Kerzen und eine Bar erkennen.
Schon beim Betreten waren wir uns sicher, dass der Abend hier nur schön werden konnte! Das Ambiente ist einmalig und alles Andere als gewöhnlich. Die Räume sind grün gefliest, ein Glasdach erinnert an ein Gewächshaus oder Schwimmbad und an den Wänden sorgen weiße Kerzen für die passende Illumination.
Der Blick in die Speisekarte überraschte: Vier Fleischesser und niemanden ist aufgefallen, dass alle Speisen vegetarisch sind! Die Gerichte klangen so vielversprechend, da ist das nicht ein mal den Männern aufgefallen. Zuerst wählten wir zwischen den vielen leckeren Vorspeisen, die sich preislich zwischen 4,50 und 7,50 Euro bewegen. Es gab ein geräuchertes Auberginenragout, Rote-Beete-Mouse mit Ziegenfrischkäse und wunderbare Börek-Stangen, dünn zusammengerollter Filoteig mit Frischkäsefüllung. Dazu wurde leckeres Fladenbrot gereicht. Schon als die Vorspeisenplatte vor uns thronte waren wir alle begeistert und die Augen leuchteten wie beim Weihnachtsessen. Orientalische Gewürze, ganz fremde Geschmäcker und ungewöhnliche Kreationen sorgten bei uns für ein völlig neues Geschmackserlebnis.
Die Auswahl der Hauptspeisen im Kismet ist eher übersichtlich. Man wählt zwischen Tajine, den aus Nordafrika stammenden Schmorgerichten im charakteristischen Tongefäß und Thali, Schalen mit drei verschiedenen Curries, die ihren Ursprung in der indischen Küche haben. Dazu wird entweder Couscous oder roter Naturreis und Fladenbrot gereicht. Wer lieber einen Salat essen möchte, kann sich hier zwischen drei orientalischen Varianten entscheiden, wie zum Beispiel dem Wildkräutersalat mit Honigziegenkäse, Feigen und gerösteten Nüssen.
Geschmacklich waren auch die Hauptgänge Neuland für unsere Gaumen. Die Gewürze unbekannt, die Konsistenz der Gerichte ungewöhnlich und auch unter Curry habe ich mir etwas Anderes vorgestellt. Das soll allerdings nicht heißen, dass es uns nicht geschmeckt hat! Es war einfach anders als erwartet und etwas komplett Neues für uns. Freunde der orientalischen Küche kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. Auch für alle die eine Abwechslung zur klassischen Pizza oder zum Schweinsbraten suchen, ist das Kismet definitiv einen Besuch wert.
Uns hat vor allem das Ambiente überzeugt und die verschiedenen Vorspeisen. Wer nach dem Essen noch nicht genug hat, kann sich an der Bar im ersten Stock mit orientalisch-angehauchten Cocktails verwöhnen lassen. Probiert es einfach mal aus und schreibt mir doch, wie es euch gefallen hat. 🙂
Danke an das Kismet für die tollen Fotos von den Räumlichkeiten!